Rodgau Triathlon 2015

23.08.2015

IRONMAN Frankfurt

05.07.2015

Der Ironman Frankfurt 2015 ist vorbei, ein Tag der extreme und mein Rennen war schon vor dem Startschuss beendet. Trotzdem wäre ich gerne gestartet. Die Sehne am Knie will nicht heilen und lässt kein Radfahren zu, zuletzt musste ich mich mehrfach vom Radtraining abholen lassen weil ich nicht mehr treten konnte. Dieses Rennen sollte mein Meisterstück werden.

2012 stand ich während des Rennens in Bad Vilbel am "Heartbreak Hill" am Streckenrand und erinnerte mich wieder wie es 2010 bei meinem Finish war. Mir lief eine Träne über die Wange. Meine Oma Gerda kannte das alles nur aus Erzählungen, die meiner Meinung nach zu sehr die "dramatischen" Szenen beschrieben als die "schönen" vom Athleten. Ich wollte das sie sich einen eigenen Endruckmachen kann und mir war klar, am Montag meldst du dich wieder an für 2013. Wenige Wochen später starb sie. Dienstags habe ich sie beerdigt, Sonntags stand der Frankfurt City Triathlon an. Dann muss sie mir jetzt leider von oben zu schauen, dass es doch alles gar nicht so schlimm ist, wie die Erzählungen. Das ich vor habe wieder einen Ironman zu bestreiten, weil ich mit der Zeit aus 2010 nicht zufrieden bin, habe ich dann erst an Weihnachten der restlichen Familie gesagt.

2013 war ich dann auch echt gut in Form, die Mitteldistanz auf Mallorca im Mai habe ich mit Halbmarathon-Bestzeit beendet, wobei mir das laufen ja immer als Angstdisziplin angedichtet wird. Ich habe davor keine Angst, es dauert einfach nur seine Zeit bis man nach 10 Jahren nur schwimmen das Laufen lernt. Im Rennen 2013 bin ich nach vier Stunden auf dem Rad hoch gegangen, vorher 33er Schnitt danach bis Frankfurt nur noch 25er. Das ist ein Zeitpunkt im Rennen zu dem man sich davon sogar noch erholen kann, das wusste ich und habe mich Verpflegt mit allem was ich bekommen konnte. Aber es wurde nicht besser, 2 Stunden lang und das hat mich im Kopf fertig gemacht. Mit diesen Gedanken bin ich auf die Laufstrecke gegangen, im Kopf kamen die Erinnerungen an die Ironman "Wandertage" 2009 und 2010 hoch und es hat sich alles so scheiße wie damals angefühlt. Hoffnung und Motivation, Angst vor einem weiteren "Wandertag" und das nicht erreichen der eigenen Erwartungen und Ansprüche, alles zieht mich nach unten...DNF. Schon wenige Tage später mache ich die mentale Stärke als größten Schwachpunkt aus und beschäftige mich zukünftig damit. Ich entschließe mich, mich in den nächsten Jahren und Wettkämpfen gezielt konditionell an die Grenze zu bringen um mich abzuhärten, der Gedanke 2015 wieder auf die Langdistanz zu gehen war da schon vorhanden! Dann habe ich Glück, beim Rodgau Triathlon 2013 gewinne ich meine Altersklasse, die Challenge Walchsee eine Woche später wird ein kaltes Regenrennen und stellt mich vor die Herausforderung nach der ich gesucht habe.

2014 Indland Triathlon, im Vorfeld musste ich das Lauftraining wegen einer leichten Sehen Reizung am Spann reduzieren aber sie war verheilt. Am Anfang der Saison war es aber mein Ziel hier HM-Bestzeit zu laufen weil es ein extrem schneller Kurs auch auf dem Rad ist. Gegen Ende des Radfahrens merke ich schon wie mir die Kräfte schwinden und überdenke die Taktik für den Halbmarathon, Ergebnis - "Scheißdrauf, versuchs, go hard or go home". Es zahlt sich aus 4:49 Std. da war er der Moment, in dem der Kopf über den Körper siegt, der Moment der mir in 2013 beim Ironman gefehlt hat. Die Wahrscheinlichkeit 2015 zu starten, das letzte Jahr in meiner Altersklasse 18-24, ist bei 95%. 2 Wochen Später beim Ironman Support meiner Waldseehaie/innen, die beide in der Gleichen AK um die Hawaii Qualifikation kämpfen, stehe ich wieder in Bad Vilbel... Ich habe wieder eine Träne in den Augen, die Erfolge im Hinterkopf, willst du das? Ja! Montags Siegerehrung und nelde mich für 2015 an...

Das alles war meine Motivation für den 5. Juli 2015, 2015 sollte das Rennen werden, dass ich 2013 nicht beendet habe, das hat meine Gedanken und Handeln in den letzten Wochen bestimmt... Danke an alle die mich kennen, Familie, Freunde, Kollegen für die vielen aufmunternden Worte in den letzten Wochen, es fällt mir aber schwer sie zu beherzigen...Entschuldigung.

Die Versuchung mich, obwohl ich mir geschworen habe das es für mindestens 2 Jahre die letzte LD war, wieder anzumelden ist groß, noch konnte ich dem standhalten...

Ich bin diese Saison gut durch das Frühjahr gekommen bis Ende März und war ich echt euforisch. Im April der erste Dämpfer, 2 Wochen Trainingslager fallen wegen Erkältung komplett aus, bin froh zwar schlecht vorbereitet aber Gesund beider Challenge Fuertevntura an den Start zu gehen. Dementsprechend läuft es dann auch, doch ich habe von Anfang an im Kopf, wenn du dich nicht durchbeißt, brauchst du in Frankfurt nicht starten, das kommt dir wieder hoch. Mit Platz drei in der AK werde ich dafür belohnt.

Ich habe viele Höhen und Tiefen erlebt, ich weiß das daraus Stärke wächst weil ich nach jedem Rennen analysiere was war gut, was geht besser. Es macht mich verbissener und hier danke ich vor allem meinen Freunden und Vereinskollegen im TV Langen. Durch das Training mit euch kann ich diese verbssenheit ablegen, das Training mit euch macht mir unheimlich viel Spaß, DANKE!

Challenge Fuerteventura

25.04.2015

Saisoneröffnung auf Fuerteventura. Die Half Challenge habe ich mir dieses Jahr in die Vorbereitung gesetzt, südlich, schönes Wetter, anspruchsvolles Profil und wahrscheinlich viel Wind...

Kurz vor 8 Uhr stehe ich am schwarzen Sandstrand von Las Playitas und die Sonne ist noch nicht richtig da, ein paar Armkreise zum Aufwärmen und um sich an den Neo zu gewöhnen, dann geht es in den Startbereich. Die Profimänner starten - 8:00 Uhr, die Frauen - 8:02 Uhr, wir treten an die Startlinie, ich stehe in der ersten Reihe und bin dann doch ziemlich angespannt. Jetzt kommt die Sonne hinter den Gipfeln hervor, ein kurzer Blick - 8:05 Uhr Start! Wir rennen auf das schwarze Wasser zu und das Gerangel bleibt aus, ich finde mich mit 3-4 anderen Athleten weit vorne zusammen und konzentriere mich darauf ruhig zu schwimmen um nicht das Salzwasser schlucken zu müssen. Die erste Runde läuft gut und es geht wieder Richtung Strand zum Landgang, raus kurz um eine Pylone und wieder ins Wasser, der Wellen gang hat hier schon merklich zugenommen. Das erschwert die Orientierung, im Wellental sehe ich die nächste Boje nicht. Meine Gruppe habe ich leider verloren und bin bis zum Ausstieg allein unterwegs.
Erster Wechsel - 300m auf dem Teppich zur Wechselzone, dann Neo, Schwimm-brille und -kappe aus, Sonnenbrille auf und ab zum Rad. Helm auf Startnummer an und weg!
Die Radstrecke ist anspruchsvoll bis hart, schon die 20km Anfahrt auf die Rundschleife sind Tükisch, der typische starke Wind bleibt uns an diesem Tag aber erspart. Auf der Runde dann wechseln sich lange und steile Anstiege mit rasanten Abfahrten in dem karg bewachsenen, schroffen Inselinneren ab. Ein Berg hat sich mir, vor allem in die Oberschenkel, eingebrannt. Eine Steigung bei Cardon, gut 8km lang und der letzte Kilometer hat 10% +. Danach - stellen die anderen Steigungen natürlich kein richtiges Hindernis mehr da. In Pajara geht es an einem Brunnen oder ähnlichem im Ortskern vorbei, es sieht aus wie eine Oase und man hört sehr viele Vögel zwitschern einer willkommen Ablenkung. Auf dem Weg zurück beginnen mein Kräfte und Konzentration dann zu schwinden, die Straßenverhältnisse und die Abfahrten fordern hohe Aufmerksamkeit. Auf dem Rückweg durch Gran Tarajal bin ich schon ziemlich platt und überlege mir eine Taktik für das laufen.
Zweiter Wechsel - Rad weg, schnell zu den Lauf beuteln. Da die Füße sehr sandig sind entschließe ich mich für Socken, Schuhe an, Kappe auf und zwei Gels in den Anzug und ab.
Die ersten Kilometer laufen, bis auf einen kurzen Oberschenkelkrampf, doch ganz ok und finde in meinen Rythmus. An den Aid Stations kippe ich mir alles an Wasser über was ich bekommen kann, die Sonne brennt jetzt richtig herunter. Ich habe mir ja gezielt einen welligen Wettkampf herausgesucht, jetzt bekomme ich aber meinen Trainingsausfall der letzten Wochen zu spüren. Die 500m über den Golfplatz sind am schlimmsten... Leider muss ich gehpausen einlegen und werde noch weit durchgereicht, der Norweger den ich am morgen beim Frühstück kennen gelernt hab, holt mich ein aber auch ihn muss ich ziehen lassen. Nach dem letzten Wendepunkt auf der zweiten Runde, kommt nochmal einer an mich ran, ich laufe kurz mit ihm Schulter an Schulter, dann kommt die Beachbar in Sichtweite, mit ca. 15 Personen doch einer der Zuschauer Hotspots auf der Strecke. Ich ziehe einen Schlusssprint an für die letzten 500m, das muss einfach noch drin sein. Im Ziel hebe ich dann total platt das Zielbanner in die Luft.

Es war einer der anspruchsvollsten Wettkämpfe die ich bis jetzt gemacht habe. Gerade da ich bis eine Woche vorher noch mit einer Erkältung zu tun hatte und zwei Wochen Trainingslager komplett ausgefallen sind. Du ziehst das durch egal was kommt, waren meine Gedanken schon Tage vorher und bin stolz, mich nicht nur daran gehalten zu haben sondern nicht einen Moment ans Aufgeben gedacht zu haben. Das ist definitiv meinen Freunden, Familie und Vereinskollegen zuzuschreiben vielen Dank! Ich investiere viel Zeit in den Sport und ich will, das das Ergebnis im Verhältnis dazu stimmt, sonst wäre es verschwendete Zeit. Gerade wenn es nicht so läuft wie geplant und erhofft und ich an mir dem Training und meinem System zweifel, da seid ihr mir sehr wichtig und baut mich auf! Der dritte Platz in der Altersklasse setzt dem noch die Krone auf, danke das ist auch für euch!